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WMTBOC Middle

29.08.2015

Vor der Mitteldistanz schlief ich aufgrund starker Nervosität nur mässig gut. Verschiedene Fragen schwirrten durch meinen Kopf und liessen mich nicht zur Ruhe kommen. Werde ich einen kühlen Kopf behalten und sauber Karte lesen können? Kann ich in den Abfahrten das Risiko richtig dosieren, damit ich Sturz frei durch komme? Behalten die dünnen Pneus die Luft bis ins Ziel?

Am Tag X waren die letzten Vorbereitungen in der Quarantäne den Reifendruck vorne und hinten auf 1.8 bar einzustellen, danach begab ich mich zum Vorstart. Dort folgte die erste Herausforderung, nämlich die beiden Karten möglichst schnell sauber gefaltet in den Kartenhalter zu legen. Ich benötigte dafür beinahe eine Minute und hatte kaum Zeit irgendwelche Routen zu planen. Glücklicherweise war die Unterlage auf der Strasse zum ersten Posten eben genug, um das Versäumte nachzuholen. Ich entschied mich zu Posten 3 linksherum zu fahren und realisierte, dass ich zu 5 quer gehen werden müsse. Leider bereitete ich mich auf die Spinnenkreuzung zu 2 zu wenig vor. Daher stand ich einige Sekunden, bis ich mir sicher war welchen Weg ich nehmen muss. Ein Kompass wäre in diesem Moment sicher nützlich gewesen.

Ich fand einen guten Rhythmus, bis mir im Mittelteil gleich mehrere Fehler unterliefen. Zuerst verpasste ich die Abzweigung zu Posten 10, was mich rund eine Minute kostete. Später wählte ich eine schlechte Route zu 13, da ich nicht realisiert hatte, dass der schmale Pfad nicht durchgehend war. Bei dieser Querpassage verlor ich die nächste Minute. Vielleicht hätte ich den Schaden in Grenzen halten können, wenn ich mehr nach rechts, zum Pfadende gehalten hätte, da ich aber den Weg des geringsten Widerstandes genommen hatte, verpasste ich diesen.

Vom Kampf durchs Grün erschöpft kam ich zu Posten 14 nicht auf die Idee quer den Hang hoch zu rennen. Wie aber die Zeit von Luca Dallavalle zeigt, wäre dies klar die schnellste Route gewesen. Dass ich fast 3 Minuten verlor, war einem Abstecher auf einer nicht kartierten Spur, der schlechtesten Route und dem Verpassen einer Abzweigung zuzuschreiben.

Obwohl der Kartenwechsel offiziell erst bei 16 erfolgte, wechselte ich bereits beim Anfahren von Posten 15. Dies ermöglichte mir auf der Pflichtstrecke voraus zu planen und es resultierte meine beste Abschnittszeit zu 17, wo ich als zweit schnellster nur eine Sekunde auf Superman verlor. Die Schlussschleife verlief kontrolliert. Ich verlor nur etwas Zeit bei Unsicherheiten kurz vor 22 und 26.

Zusammenfassend kann man sagen, dass ich bergab mit den besten relativ gut mithalten kann. Bergauf ist mein Motor noch etwas zu schwach. Leider unterliefen mir technisch ungewohnt viele Fehler. Ich musste lernen, dass es nicht ausreicht zu wissen, dass man den nächsten Pfad rechts abbiegen will. Man muss anhand von Distanz, Relief, Vegetation oder anderen Merkmalen genau wissen, wo sich die Abzweigung befindet. Ansonsten landet man auf einer nicht kartierten Spur, wie ich zu Posten 14, oder man verpasst einen Weg (Posten 10, Posten 14). Trotz diesen Fehlern war ich mit meinem WM-Debut zufrieden und glücklich, dass ich Pannen frei durch gekommen war und dass mich die Rippenverletzung nicht behindert hatte.

Resulate GPS

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