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Postfinance Weltcup - Appenzell / St.Gallen

03.07.2012

23./24. Juni 2012

Ich, Absperrgitter Nr.38 wurde zusammen mit 49 weiteren  schon am Freitag, 22.6.12 unsanft aus meinem Zwischenlagerdasein in St.Gallen-Kreuzbleiche geholt und auf einen Lastwagen geladen. Gesteuert von Urs Bischof, seines Zeichens Chef Infrastruktur des OL-Weltcup-Weekends, wurden wir zusammen mit weiterem Material nach Appenzell verschoben. Am Samstag Morgen platzierte man mich dort in Zielnähe wo mir wie den meisten anderen Gitterkollegen von einem der 25 OLCW-Helfer ein Reklameband umgehängt wurde.

Emsiges Treiben um mich herum liess mich nicht zur Ruhe kommen. Immer wieder schubsten mich  Funktionäre wie z.B. Roland Spörri, als Tracking-Verantwortlicher herum, so dass ich meinen, von Peter Oehy als Zielchef nach mehreren Besprechungen und Begehungen zentimetergenau definiert und auf einem Plan eingezeichneten Platz kaum halten konnte. Irgendwann flitzten bunte Gestalten in immer gleicher Richtung an mir vorüber. Stunden später riss mir jemand meine Verkleidung ab und hievte mich zusammen mit den anderen 49 Kollegen auf den Lastwagen der mich an meinen neuen Arbeitsplatz zum Sprint-Weltcup nach St Gallen transportierte.

 

Dort angekommen übernachtete ich, Nr.38 am Rande des Marktplatzes im Zentrum der Innenstadt. Wiederum wurde ich um 8 Uhr in der Frühe aus meiner Ruhestellung geholt und irgendwo in der Nähe von Start und Ziel, diesmal zusammen mit 159 andern provisorisch deponiert. Von meinem Standpunkt aus konnte ich mitverfolgen wie Peter mit seinem Lageplan herumrotierte und Anweisung gab was wo aufgestellt werden musste. Wie schon Tags zuvor wurden viele von uns Absperrgitter mit Tüchern eingekleidet oder mit Tafeln behängt und nach bestimmter Anweisung möglichst werbeträchtig platziert. Von meinem Standpunkt hatte ich beste Sicht was sich im Start- und Zielsektor abspielte. Ab 13.30 Uhr ging es zur Sache. Im Minutentakt sausten die Athletinnen und Athleten vom Startpodest und versuchten bis zum Startpunkt die Karte in die richtige Position zu bringen. Wie kann man in diesem Affentempo überhaupt noch Karten lesen wenn im ersten Moment sowieso alles gleich aussieht. Sehr viel Volk hatte sich in der Zwischenzeit hinter mich geschart, schrie und trommelte mit Händen und speziellen Kartons auf mir herum. Dies steigerte sich noch als die ersten der besten Läuferinnen nach ca. einer Viertelstunde im Zielkorridor eintrafen und vom Zielfunktionär Jürg in Empfang genommen wurden. Kaum auszuhalten als gegen Ende der jeweiligen Felder die Spitzenläuferinnen und –Läufer eintrafen und auch die Speaker kaum noch ein und aus wussten. Endlich wurde es nach der Siegerehrung wieder etwas ruhiger und als sich die meisten der Zuschauer verzogen hatten verwandelten auch wir uns wieder in ganz banale Gitter. Bis zu unserem Abtransport musste noch viel Arbeit mit Aufräumen erledigt werden. Zum Glück hatte es beim Vip-Zelt noch Speis und Trank übrig und so konnten sich die noch übrig gebliebenen Helfer für die Schlussarbeiten nochmals stärken. Als praktisch letzter wurden ich von Chrigi,Markus und Michi  wieder nach Kreuzbleiche gefahren, abgeladen und schlummerte mit den anderen 159 Gittern dem nächsten Tag, sowie dem endgültigem Abtransport nach Oesterreich entgegen.

Bilder vom Sonntag

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