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Mein Weg durch die Saison 2022

07.11.2022

 

…ich blicke zuversichtlich in Richtung nächster Saison. – So habe ich meinen letztjährigen Jahresbericht beendet. Leider verschwand diese Zuversicht ziemlich schnell wieder mit einem Velounfall Ende Januar. Was zuerst nach einer eher leichten Hirnerschütterung aussah, wurde Anfang Mai als Postkommotionelles Syndrom diagnostiziert. Aufgrund dieser Verletzung war diese Saison sehr schwierig für mich und ein schöner Rückblick mit ganz vielen Highlights muss ich (hoffentlich;)) auf nächstes Jahr verschieben. Gerne gebe ich euch aber trotzdem einen Einblick in dieses Jahr.

Aufgrund des Unfalls musste ich meinen Trainingsumfang enorm reduzieren, was dazu führte, dass ich keine sehr gute Grundlage für die Frühlingssaison aufbauen konnte. Abgesehen von diesem, hatte ich zu jenem Zeitpunkt das Gefühl eigentlich bereit für die Saison zu sein. Die ersten Wettkämpfe im Frühling waren dann aber sehr speziell. Ich merkte, dass irgendetwas nicht ganz stimmte, wusste aber nicht, was es war.

Mit diesem Gefühl ging ich dann mit dem Regionalkader ins Trainingslager nach Slowenien. Leider musste ich auch dort feststellen, dass irgendetwas nicht geht, als ich ständig wieder vergass, ob ich nun rechts oder links gehen muss. Auch hatte ich wenig Energie, war nach den Trainings so müde und erschöpft, dass ich bereits in den Autofahrten zurück zur Unterkunft einschlief. Beim Abendessen war es immer viel zu laut, ich konnte diese vielen Menschen kaum ertragen, was dazu führte, dass ich zwei Panikattacken erlitt. Je länger das Lager ging, desto weniger konnte ich auch mitmachen und musste so auf die zwei letzten Trainings verzichten, da meine Energie komplett am Ende war. Ich war extrem traurig darüber, in so tollem Gebiet nicht richtig OL machen zu können, gleichzeitig wusste ich, dass noch irgendetwas neben der Hirnerschütterung mit meinem Kopf nicht stimmen kann.

Ich ging also Anfang Mai zum Arzt, um das Ganze ein weiteres Mal abzuklären und da kam die Diagnose: Postkommotionelles Syndrom. Er erklärte mir, dass dies nach eher leichteren Hirnerschütterungen auftreten kann und sich dies mit Symptomen wie Überempfindlichkeit auf Licht, Lärm, zu viele Leute, Stress sowie Erschöpfung und Kopfschmerzen bemerkbar macht. Einerseits war ich froh einen Namen dafür zu haben, was ich habe, zu wissen, dass die Panikattacken, die Müdigkeit, die Kopfschmerzen eine Ursache haben. Andererseits wusste ich aber auch, dass dies noch eine Weile so bleiben wird, da man dies nicht behandeln kann.

Folglich wurde auch aus den Testläufen im Mai mehr ein Durch-den-Wald-Spazieren und OL-Machen wie bei D10 war angesagt, immer schön stehen bleiben zum Kartenlesen. Dies musste ich allerdings einfach akzeptieren, da im Juni bereits die Matur auf dem Programm stand. Die Schule half mir sehr, dass dies möglich war, indem ich sehr oft fehlen durfte und einige Prüfungen nicht mehr schreiben musste, dafür bin ich sehr dankbar. So konnte ich die Maturprüfungen ohne grosse Einschränkungen ablegen und diese erfolgreich bestehen.

Endlich fiel der ganze Maturstress ab und ich merkte, wie es meinem Kopf schon ein wenig besser ging. Dies setzte sich auch in den Ferien in Schweden fort, wo ich langsam wieder richtig OL machen konnte. Auch wenn ich noch weit von meiner Top-Form entfernt war, war der O-Ringen für mich sehr lehrreich und ich hatte extrem Spass in der Kategorie D20 Elite gegen die Besten laufen zu dürfen.

 

Nach einem Kurz-TL, was um Welten besser verlief als jenes im Frühling, stand auch schon die Herbstsaison auf dem Programm. Da ich das Gefühl hatte mein Kopf sei schon fast wieder ganz gut, war das Ziel für mich an den JEC zu können, an den meistens die 2. Garde mitdarf. Ich konnte konstante Läufe zeigen und hatte wieder richtig Spass am OL-Machen. Leider reichte es trotzdem nicht für eine Selektion an den JEC, da doch die 1. Garde mitgenommen wurde.

Trotz allem gab es für mich ein persönliches Highlight in dieser Saison, die Jugendcup-Staffel. Zusammen mit meinen Team-Kolleginnen, Minna, Coralie und Aline konnten wir den 3. Rang herauslaufen.

Die Saison ist zwar ein wenig anders gelaufen als gedacht. Trotzdem gehe ich mit einem guten Gefühl und viel Motivation aus dieser Herbstsaison heraus. Auch kann ich nun glücklicherweise sagen, dass ich dieses Syndrom (fast) überwunden habe und bereit bin voll ins Training einzusteigen, sodass ich mein Ziel im nächsten Jahr: eine Teilnahme an der JWOC, in Angriff nehmen kann.

Patrizia

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