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Nicht klassiert im Sprint

30.07.2017

50cm? Foto: Beat Schaffner

Ich fuhr kein überragendes, aber solides Rennen. Es hätte zu einem 7. Rang gereicht, doch einige Minuten nach meiner Ankunft hörte ich vom Speaker Per Forsberg, dass ich nicht klassiert sei. Ich kontrollierte nochmals meine Zwischenzeiten und erst beim 3. Mal durchschauen, bemerkte ich, dass der letzte Posten fehlte. Wie konnte dies geschehen?

Die Wettkämpfe in Frankreich werden mit dem SI-Air System durchgeführt, welches auch im Fuss-OL verwendet wird. Wir wurden instruiert, dass man für eine Quittierung 50cm nah an den Posten heran gehen und weniger schnell als 40km/h fahren muss. Wie bei allen anderen Posten habe ich auch beim letzten Posten eine Handbewegung nach hinten gemacht, um die Geschwindigkeit des Batches zur Einheit zu verlangsamen. Ich denke ich habe die angegebenen 50cm eingehalten, bin unter 40km/h geblieben, aber da das Bild meine Position etwas nach dem Posten zeigt, bleibt dies eine Vermutung von mir. Eine Möglichkeit ist auch, dass aufgrund des geringen Abstands des 2. letzten Postens zum letzten das Stempeln nicht funktioniert hat, denn solange die SI-Air am Blinken und am Piepsen ist, kann kein weiterer Posten gestempelt werden. Für die Strecke vom 2. letzten Posten bis ins Ziel benötigte ich 10 Sekunden.

Um zu kontrollieren, ob das Stempeln erfolgreich war halte ich den blinkenden und piepsenden Batch immer an mein Ohr. Als ich dies 2Sekunden später im Zieleinlauf machte hörte ich nichts – ich vermutete, dass der Speaker und die Fans es übertönten. Eine Sekunde später musste ich eine S-Kurve durchfahren und etwa weitere 2 Sekunden später überquerte ich die Ziellinie mit einem Tigersprung. (Dabei schiebt man das Rad nach vorne, zu sehen bei engen Sprints an der Tour de France oder auf der Bahn).

Ich bin momentan nicht bereit den Postenfehler komplett auf meine Kappe zu nehmen und rege mich über die «gelungene» französische Organisation auf. Einige Leckerbissen:

  • 2 Toiletten für 700 Teilnehmer, welche in der Quarantäne, auf einem Fussballplatz bis zu 3 Stunden auf ihren Start warten mussten.
  • Die ersten Masters Fahrer sind anstatt nach dem Kartenerhalt eine Minute zu warten gleich durchgestartet. Es hatte keinen Helfer, welcher in diesem Gatter stand.
  • Falsche Fahrzeiten. Ich glaube alle Elitefahrer sind eine Minute zu früh gestartet.
  • Nicht funktionierendes und falsch gelabeltes GPS.
  • Ein super Speaker – Per Forsberg – welcher leider keine oder falsche Informationen erhielt, um das Rennen zu kommentieren.
  • Eine Flowerzeremonie welche spontan auf den Abend verschoben wurde. Gut haben wir mit der Rückfahrt eine gute Stunde gewartet

 

Jetzt bleibt mir ein Ruhetag, um mich gut auf die Mitteldistanz einzustellen. Ich bin zuversichtlich, dass ich ein gutes Rennen zeigen werden, denn am Weltcup in Österreich konnte ich auch nach dem Defekt im ersten Rennen tags darauf auftrumpfen.

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