Berichte

SOW 2009 in Muotathal

10.09.2009

Teil des Laufgebietes auf der Glattalp
Karstformationen aus dem Laufgebiet der Glattalp

 

Zum ersten Mal nahm ich an einer SOW teil und freute mich riesig darauf. Und sei gleich vorweggenommen: ich bin noch immer hell begeistert von dieser Woche!

Ein ansehnliche Schar Winterthurer war vertreten und logierte zusammen mit den Welsikern mehrheitlich auf dem Zeltplatz. Dieser befand sich ein paar hundert Meter vom Wettkampfzentrum entfernt direkt neben dem Fussballplatz. Ich selber hatte mich für das Massenlager im Schulzimmer beim Wettkampfzentrum entschieden. So entging mir vielleicht recht viel vom Lagerleben auf dem Zeltplatz, aber ich hatte immer einen trockenen Schlafsack, hatte alles in unmittelbarer Nähe und kam so auch voll in den „Genuss“ Stirnrunzelnd der Musik der SOW Disco von vis-a-vis.

Das Wetter bestimmte auch das Leben auf dem Zeltplatz. Wer am Samstag angereist war, konnte sein Zelt bei einer Bruthitze aufstellen, den sehr schönen Tag und am Abend das 1. August-Feuerwerk von einem Hügel oberhalb Muotathal geniessen.
Die Leute die erst nach dem Sprint vom Sonntag in Schwyz angereist waren, wurden beim Aufstellen des Zeltes bereits nass. Die Feuchtigkeit war denn auch bei den ersten beiden Etappen ein grosses Thema. Und bald einmal traf das auch auf den einen oder anderen Zeltboden zu. Jedenfalls waren rund 60 Leute vom Zeltplatz am Montagabend froh, dass sie eine Nacht in einer trockenen Turnhalle verbringen durften. Dafür gab es nachher noch ein paar heisse Tage.

Ein grosses Thema dieser SOW war der logistische Aufwand für den Transport. An 2 Etappen kamen rund je 50 Duro Militärtransporter auf engen einspurig befahrbaren Pass- und Alpwegen zum Einsatz. An weiteren Etappen waren es Busse. Ein grosser Teil der Zeit wurde so mit dem Weg zum Start verbraten – in Fahrzeugen aber auch zu Fuss. In dieser Beziehung speziell war die Etappe auf die Glattalp: die 700 Höhenmeter waren vor und nach dem Lauf zu Fuss zu bewältigen.

Das Wetter spielte auch in der zweiten Hälfte der Woche eine Rolle weil die Strasse nach Riemenstalden wegen einem Erdrutsch unpassierbar war. Dies hatte zuerst einen Austausch von zwei Etappen zur Folge und danach der gänzliche Verzicht auf das Laufgebiet oberhalb von Riemenstalden.

Beeindruckend waren jeweils die Videoaufnahmen der jeweiligen Etappe. Auch hier waren die Winterthurer vertreten – einmal sogar mit einer Showeinlage von Päde Denzler die wohl noch in vielen Jahren für Heiterkeit und Bewunderung sorgen wird.

Ein wichtiger Punkt dieser SOW war der Bezug zur lokalen Kultur, der von den Organisatoren (federführend war hier Christoph Negri) betont wurde. Der Wetterprophet wusste zwar auch nicht viel mehr als die Wetterprognose vom Radio. Hingegen machte der Sagenerzähler mit seiner täglichen Sage seine Sache sehr gut und auch den Auftritt der Country Band mit dem Gemeindepräsidenten von Muotathal am Keyboard habe ich sehr genossen.

Extrem enttäuscht war ich hingegen vom Verhalten von einzelnen OL Läufern. So wurden doch tatsächlich an 2 Etappen je ein OL Posten entfernt, was zur Streichung der Resultate der betroffenen Kategorien führte. Nebst Andi Hinder, dem so statt des Tagessieges nur der Frust blieb, war auch ich am letzten Tag betroffen: auch mein letztes Resultat wurde gestrichen.
Ein wenig mehr Toleranz hätte ich mir auch von den Läufern gewünscht, die am letzten Tag durch ihre Einsprachen wegen falsch gesetzten Posten erreichten, dass viele weitere Kategorien nicht gewertet wurden – es ging ja nicht um ein grosses Preisgeld!

Geblieben sind die Eindrücke von der Bergwelt mit den speziellen Laufgebieten, dem lässigen Grillabend auf dem Zeltplatz mit den Welsikern (herzlichen Dank an Renate für die Grillmiete und an Chris für das feine Dessert!), dem Kontakt mit andern Läufern – aber auch die Hornhaut von den Blasen an den grossen Zehen die nun langsam abfällt…

Zufrieden bin ich auch, weil sich mein verbessertes Training gelohnt hat und ich alle Etappen ohne grössere Beschwerden absolvieren konnte. Ich bin zum ersten Mal in Karstgebieten gelaufen und weiss nun auch, dass die vermeintliche Geröllhalde auf der Karte nicht aus Steinen bestand, sondern aus Alpenrosen.

Auch die Resultate der Winterthurer lassen sich sehen. So war unser Club mehrfach auf dem Podest vertreten und stellte in einer Kategorie mit Andreas Hinder sogar den Gesamtsieger. Sicher haben viele von uns sehr gute Leistungen vollbracht. Ich beschränke mich hier auf die Podestplätze der Etappen und die Top-Ten Plätze der Gesamtwertung.

 

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