Berichte

5-Tage-OL Istanbul

18.11.2009

Eine unbekannte OL-Destination habe ich mir diesen Herbst ausgesucht: Zu viert sind wir von der OLG Kölliken in die Türkei gereist, um am Istanbuler 5-Tage-OL teilzunehmen. Er wird erst zum 5. Mal durchgeführt, ein Grund mehr, dieser jungen OL-Nation mit insgesamt etwa 1000 aektiven Läufern die Ehre zu erweisen.

Die Wettkämpfe waren alle super organisiert. Mitten in der Stadt starteten am Morgen jeweils die Busse und spukten einem nach gut einer Stunde im Wettkampfgelände wieder aus; die Rückfahrt dauert leider - Rushhour sei Dank - etwas länger. Die dritte Etappe erreichte man per Schiff, war sie doch auf einer Insel im Marmara-Meer und die fünfte Etappe war ein Sprint im grossen Bazar mitten in der Stadt.

Der Belgrad Forest, in dem 2 Etappen stattfanden, kann man sich als relativ grünen, stark zerfurchten und steilen Mittellandwald mit wenigen guten Wegen und dafür vielen undeutlichen Pfaden vorstellen. Sogar Wildschweine gab es darin! Der Lauf in Asien und somit auf der anderen Seite des Bosporus startete man in einem ebenfalls steilen, jedoch besser belaufbaren Wald und auf der Karte der Prinzessineninsel fand teils ein Wald-, teils ein Dorf-OL statt und man durfte sich von der idyllischen Aussicht aufs Meer nicht ablenken lassen.

In der Elitekategorie gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Beat Berger, der übrigens für Winterthur lief, und Leandro Pereira aus Brasilien. Die Freude der Brasilianer war gross, als das Duell durch eine Verletzung Beats für Leandro ausging - einen Schweizer zu schlagen war doch etwas! In meiner Kategorie H21A sah man immer etwa die gleichen Schweizer und Russen vorne auf der Rangliste, auch hier reichte es 'nur' für den zweiten Platz - allerdings nicht von mir, ich war mehr um den 4./5. Rang anzutreffen, bis ich ich mich an der vierten Etappe mit einem vergessenen Posten gleich selber aus dem Rennen nahm.

Auch am Tag darauf war mir das Glück nicht hold, hatte ich doch im Sprint im Bazar vom viertletzten Posten meinen Daumen direkt auf dem drittletzten platziert - und wurde gleich wieder disqualifiziert. Der Lauf selber war aber etwas ganz besonderes: Man lief durch die etwa 150 Gässchen an knapp 3000 Geschäften (die zum Glück geschlossen waren) vorbei. Das ganze Gewirr ist überdacht, was nochmals eine spezielle Atmosphäre gibt. Durch ein Mikrolabyrinth mit anderem Massstab wurde die Flexibilität gefordert.

Sportlich waren die Tage für mich also nicht erfolgreich, dafür haben wir in diesem wilden Istanbul viel erlebt. Aus Platzgründen hier nur einige Stichworte: Bauchtänzerinnen, Schuhputzer, Hamam, Shisha und Raki. Der 5-Tage-OL in der Türkei ist aber garantiert eine Reise wert.

Michael

Übrigens: die Karten von Dani Zwicky findet ihr unter
http://www.my-maps.ch/dani

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