Berichte

Testläufe in Finnland

18.06.2013

Erste Reise nach Finnland

 

Das Ziel der diesjährigen Testläufe ist mich fürs Euromeeting zu qualifizieren. Dafür muss ich in einer Mitteldistanz und einer Langdistanz schnell laufen. Kein Sprint also und eine ideale Chance für genügend gute Resultate. Dazu brauchts nur Läufe ohne grössere Fehler in einem wenig anspruchsvollen Gelände in welchem ich noch nie trainiert hatte. Folglich beste Voraussetzungen.

 

In der Mitteldistanz startete ich etwas verhalten, fand dafür die ersten drei Posten auf Anhieb und kam auf die Karte. Zum vierten drehte ich im Grün nach dem gelben Sumpf nach rechts und fand mich plötzlich unterhalb der riesigen Felsen vor. Ich musste also über den kleinen Pfad und etliche Hügel laufen und verlor auf die Bestzeit von Matthias Merz knapp dreieinhalb Minuten. Ich fand danach wieder gut ins Rennen und konnte etwas vom 4 Minuten nach mir gestarteten Andreas Rüedlinger profitieren, mit dem ich bis ins Ziel lief.

 

Rangliste Middle, Zwischenzeiten Middle, Karte Middle

 

Am nächsten Tag machte ich einen totalen Fehlstart. Zum ersten Posten handelte ich mir bereits mehr als 4 Minuten Rückstand auf Fabian Hertner ein. Beim zweiten Posten war der Rückstand schon mehr als sechs einhalb Minuten. Zum Glück konnte ich erneut auf das Tram Rüedlinger aufspringen und lernte so bis Posten 9 wie man in diesem Gelände laufen sollte. Leider war mein Tank danach leer; ich musste auf den Reservekanister „Liquid-Gel“ zurückgreifen. Beim Überlauf war ich so blau, dass ich an den neuen Karten vorbei lief. Erst nach lauten Rufen der Finnen, realisierte ich mein Malheur und durfte einige Schritte zurücklaufen. Dann der Schock! Nach 40 Minuten und 6.5 Kilometern, stark erschöpft, kriegte ich eine Bahn von 13.5 Kilometer. Das war mentales Knock-Out. Ich torkelte zum selben Startpunkt und lief am gleichen Ort durch wie auf der ersten Schlaufe. Nach einer kleineren Suchaktion, nur noch etwa 90 Sekunden Fehler, fand ich den ersten Posten der Damenbahn, unsererer zweiten Schlaufe.

 

Auf dem langen Riemen kam ich von der Richtung ab, denn ich sah wieder den idyllischen See beim Startgelände. Ich konnte daher zum ersten Mal einen Abschnitt auf einem befestigten Weg laufen. Weshalb mir auf den Schmetterlingsposten 19, 20 und 21 solch gute Abschnittszeiten gelangen ist mir nicht ganz klar. Vermutlich kann ich so schnell sein, wenn ich konzentriert und sauber Kompass laufe und genau weiss, wo ich mich befinde. Zu 27 dann der Totalkollaps. Ich hatte stark Hunger und befürchtete, dass ich es nicht mehr ins Ziel schaffen würde. Ich lief zu dieser Zeit mit Kaspar Hägler und Alain Denzler. Da beide zu weit nach links zogen, dachte ich mir, dass ich mir keine Umwege mehr erlauben konnte und lief daher präzis zum Posten. Erstaulicherweise war ich schneller als die anderen beiden.

 

Einige Facts zum Langdistanztestlauf:

 

20 Kilometer, 29 Posten, 1:42:33 Siegerzeit, 2:08:19 Laufzeit, 16 Jukola-untaugliche Schweizer.

 

Rangliste Long, Zwischenzeiten Long, Karte Long

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